16. Mai 2022
Im Juli 2020 fand eine Sitzung des bayerischen Landgesundheitsrates mit dem Schwerpunktthema „Integrative Medizin“ statt.
Der Vorsitzende Klaus Holetschek verdeutlichte im Rahmen der Sitzung, dass für eine moderne Medizin die Gleichberechtigung der Schul- und Naturmedizin notwendig sei. Außerdem betonte er: „Im sinnvollen Miteinander von konventioneller und naturmedizinischer Therapie zu einer integrativen Medizin liegt die Zukunft.“
Bei der integrativen Medizin wird ein Gesamtkonzept für die Therapie der Patient:innen erstellt, welches Elemente aus verschiedenen wissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen enthält. Die Patient:innen stehen hierbei stets im Mittelpunkt. Ziel ist es, die beste individuelle Therapie für Patient:innen zu finden.
Laut Prof. Andreas Michalsen, Chefarzt des Immanuel-Krankenhauses in Berlin, kann die Naturmedizin besonders bei chronischen Erkrankungen eine wirksame Ergänzung zur Schulmedizin sein, da technische und pharmakologische Medizin allein den chronischen Erkrankungen keinen Einhalt gebiete.
Das Universitätsklinikum Würzburg und die Klinik für Integrative Medizin am Klinikum Bamberg kooperieren im Rahmen der Studie „Integrative Medizin in Bayern 2020 (IM-BAY 2020)“. Der Fokus der Studie liegt auf naturheilkundlichen Anwendungen und Selbsthilfestrategien. Mit der Studie soll die Bandbreite und Akzeptanz naturheilkundlicher Verfahren und Lebensstilinterventionen in unterschiedlichen Fachgebieten untersucht werden.
Im Onkologischen Zentrum am Klinikum St. Marien in Amberg wird bereits ein Modell der integrativen Medizin erfolgreich angewendet. Das „Amberger Modell Integrative Onkologie“ verfolgt einen ganzheitlichen, sektorenübergreifenden und interdisziplinären Behandlungsansatz, bei dem Patient:innen aktiv in den Kampf gegen den Krebs einbezogen werden. Es werden hierbei konventionelle onkologische Therapien mit wirksamkeitsgeprüften integrativen Therapien verbunden, um eine verbesserte onkologische Versorgung der Patient:innen gewährleisten zu können.