Definition:
„Long Covid“: Beschwerden, die länger als vier Wochen nach Infektion auftreten oder fortbestehen.
„Post Covid“: Beschwerden, die länger als 12 Wochen nach Infektion auftreten oder fortbestehen.
Eine SARS-CoV-2- Infektion scheint bei 8 bis 9 von 10 Menschen als relativ milde Erkrankung zu verlaufen. Bei einem Drittel der Infizierten treten keinerlei Symptome auf.
Bei etwa 10 % der Erkrankten bestehen über vier Wochen hinaus anhaltende oder auch neue Beschwerden. Manche Beschwerden entwickeln sich erst nach einer Symptompause von bis zu einem halben Jahr nach der COVID-19-Erkankung.
Bei den meisten Erkrankten lassen die Beschwerden in den ersten Monaten wieder nach und verschwinden schließlich von selbst.
Nach einer SARS-CoV-2- Infektion treten Covid-Folge-Beschwerden bei noch etwa 5 von 100 Infizierten nach 8 Wochen, bei etwa 2 von 100 Infizierten noch nach 12 Wochen und bei einem von 100 Infizierten noch nach 12 Monaten auf.
Bei 90% der Menschen, die eine Covid-19 Infektion durchmachen, treten keine Folgeprobleme auf. Bei den übrigen 10% führen individuelle, prädisponierende Faktoren zur Entwicklung eines Long-Covid oder Post-Covid-Syndroms, bei dem unterschiedliche Beschwerden im Mittelpunkt stehen können. Das ganzheitliche Konzept der Biomedizin bietet hier eine erweiterte Sicht auf die Erkrankung und die Möglichkeit gezielt entsprechende Therapieschritte einzuleiten.
Die Diagnostik umfasst, neben einer eingehenden Anamnese und ausführlicher körperliche Untersuchung, individuell geeignete labordiagnostische Untersuchungen (Blut, Speichel, Urin, Stuhl), um zugrunde liegende Ursachen und Hintergründe aufzudecken.
Die Auswertung der erhobenen Befunde bringt dann Probleme wie fortbestehende Entzündungsprozesse, anhaltende oder reaktivierte Infekte, Störungen der Mitochondrienfunktion, Störungen bei der Energiegewinnung, Stoffwechselstörungen und vieles mehr ans Licht. Auf dieser Basis kann schließlich ein individuelles Therapiekonzept erstellt werden.
Bislang ist nicht bekannt, warum Long Covid / Post Covid nach einer COVID-19 Infektion auftreten kann oder was konkret dazu disponiert. Auch Menschen, die während der frischen Coronainfektion nur wenige oder gar keine Beschwerden hatten, können an Long Covid / Post Covid erkranken. Ebenso muss auf eine schwere COVID-19 Infektion nicht zwingend ein Long Covid / Post Covid folgen.
Frauen sind häufiger als Männer betroffen, Jugendliche seltener als Erwachsene und Kinder noch seltener. Am häufigsten ist die Altersgruppe der 30-50-Jährigen betroffen. Etwas häufiger betroffen sind Asthmatiker, Menschen mit Bluthochdruck, Diabetiker und Übergewichtige. Auch ist nicht bekannt, warum bei den Betroffenen unterschiedliche Beschwerden auftreten.
Folgenden Erklärungen sind vorstellbar:
Als prädisponierende Faktoren gelten bislang 3 Gruppen von Risikofaktoren:
1. Biografische Faktoren:
2. Vorerkrankungen:
3. Covid-spezifische Faktoren: