Long Covid / Post Covid – Schwetzingen

Long Covid / Post Covid

Definition:

„Long Covid“: Beschwerden, die länger als vier Wochen nach Infektion auftreten oder fortbestehen.

„Post Covid“: Beschwerden, die länger als 12 Wochen nach Infektion auftreten oder fortbestehen.

Wie häufig tritt Long Covid / Post Covid auf?

Eine SARS-CoV-2- Infektion scheint bei 8 bis 9 von 10 Menschen als relativ milde Erkrankung zu verlaufen. Bei einem Drittel der Infizierten treten keinerlei Symptome auf.

Bei etwa 10 % der Erkrankten bestehen über vier Wochen hinaus anhaltende oder auch neue Beschwerden. Manche Beschwerden entwickeln sich erst nach einer Symptompause von bis zu einem halben Jahr nach der COVID-19-Erkankung.

Bei den meisten Erkrankten lassen die Beschwerden in den ersten Monaten wieder nach und verschwinden schließlich von selbst.

Nach einer SARS-CoV-2- Infektion treten Covid-Folge-Beschwerden bei noch etwa 5 von 100 Infizierten nach 8 Wochen, bei etwa 2 von 100 Infizierten noch nach 12 Wochen und bei einem von 100 Infizierten noch nach 12 Monaten auf.

Welche Symptome kennzeichnen Long Covid / Post Covid?

Häufig

  • Fatigue, also eine körperliche und/oder geistige Erschöpfung, die unabhängig von vorheriger Belastung besteht und sich auch durch vermehrten Schlaf nicht bessert
  • eingeschränkte körperliche und/oder geistige Belastbarkeit, ggf. auch mit „post-exertioneller Malaise“ (allgemeine Verschlimmerung der Beschwer­den nach Belastung)
  • Kurzatmigkeit oder Atemnot bei Belastung
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Riech- und Schmeckstörungen

Weniger häufig

  • (anhaltender) Husten
  • Schlafstörungen
  • depressive Verstimmung
  • Ängste
  • Denkstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche (Brainfog)
  • Haarausfall
  • Stresslabilität

Selten

  • Lähmungen
  • Kribbeln
  • Schwindel
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Herzrasen
  • Herzstolpern

Wie diagnostiziert und therapiert man Long­ Covid / Post Covi?

Bei 90% der Menschen, die eine Covid-19 Infektion durchmachen, treten keine Folgeprobleme auf. Bei den übrigen 10% führen individuelle, prädisponierende Faktoren zur Entwicklung eines Long-Covid oder Post-Covid-Syndroms, bei dem unterschiedliche Beschwerden im Mittelpunkt stehen können. Das ganzheitliche Konzept der Biomedizin bietet hier eine erweiterte Sicht auf die Erkrankung und die Möglichkeit gezielt entsprechende Therapieschritte einzuleiten.

Die Diagnostik umfasst, neben einer eingehenden Anamnese und ausführlicher körperliche Untersuchung, individuell geeignete labordiagnostische Untersuchungen (Blut, Speichel, Urin, Stuhl), um zugrunde liegende Ursachen und Hintergründe aufzudecken.

Die Auswertung der erhobenen Befunde bringt dann Probleme wie fortbestehende Entzündungsprozesse, anhaltende oder reaktivierte Infekte, Störungen der Mitochondrienfunktion, Störungen bei der Energiegewinnung, Stoffwechselstörungen und vieles mehr ans Licht. Auf dieser Basis kann schließlich ein individuelles Therapiekonzept erstellt werden.

Häufig gestellte Fragen zur Long Covid / Post Covid

Was ist die Ursache von Long Covid / Post Covid ?

Bislang ist nicht bekannt, warum Long Covid / Post Covid nach einer COVID-19 Infektion auftreten kann oder was konkret dazu disponiert. Auch Menschen, die während der frischen Coronainfektion nur wenige oder gar keine Beschwerden hatten, können an Long Covid / Post Covid erkranken. Ebenso muss auf eine schwere COVID-19 Infektion nicht zwingend ein Long Covid / Post Covid folgen.

Frauen sind häufiger als Männer betroffen, Jugendliche seltener als Erwachsene und Kinder noch seltener. Am häufigsten ist die Altersgruppe der 30-50-Jährigen betroffen. Etwas häufiger betroffen sind Asthmatiker, Menschen mit Bluthochdruck, Diabetiker und Übergewichtige. Auch ist nicht bekannt, warum bei den Betroffenen unterschiedliche Beschwerden auftreten.

Folgenden Erklärungen sind vorstellbar:

  • das Virus selbst persistiert und verursacht anhaltende Entzündungen in einzelnen Organen,
  • das Immunsystem reagiert mit unzureichender oder gar keiner Abwehr auf das Virus,
  • das Immunsystem reagiert dauerhaft überschießend auf die Virusinfektion (Autoimmunreaktionen),
  • Reaktivierungen vorbestehender (Virus-)Infekte, insbesondere humaner Herpesviren (bereits bekannt von anderen Infektionserkrankungen),
  • Störung der Funktion kleiner und kleinster Blutgefäße (mikrovaskuläre Dysfunktion) mit Bildung von kleinen Blutgerinnseln (Mikrothromben) und vermindertem Blut-Sauerstoffgehalt. Durch die Unterversorgung mit Sauerstoff erhöhte Erschöpfbarkeit und stark verlangsamte Heilung
  • Störungen des Mikrobioms (enge Verbindung zum Immunsystem).

Gibt es erhöhte Risikowahrscheinlichkeiten an Long Covid / Post Covid zu erkranken?

Als prädisponierende Faktoren gelten bislang 3 Gruppen von Risikofaktoren:

1. Biografische Faktoren:

  • weibliches Geschlecht,
  • kaukasische Abstammung und
  • mittleres Alter (30-50 Jahre).

2. Vorerkrankungen:

  • Übergewicht/Diabetes,
  • Bluthochdruck,
  • Asthma bronchiale,
  • mentale Erkrankungen in der Vorgeschichte (Depressionen, Angststörungen, psychischer Stress).

3. Covid-spezifische Faktoren:

  • schwerer Akutverlauf mit fünf oder mehr Symptomen,
  • hohe Viruslast,
  • Durchfall in der Akutphase,
  • niedrige Anti-Spike-Antikörper,
  • unvollständiger Impfstatus.

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