Regenerative Mitochondrien-Therapie

Regenerative Mitochondrien-Therapie

Mitochondrien werden auch als "Kraftwerke der Zelle" bezeichnet. Sie sind in den meisten unserer Körperzellen (Ausnahme: rote Blutkörperchen) vorhanden und sind ebenso an vielen Stoffwechselprozessen, der Hormonproduktion, der Immunabwehr und Entgiftungsvorgängen in unserem Organismus beteiligt.

In jeder einzelnen Zelle befinden sich hunderte bis tausende Mitochondrien, die alle durch eine Art Kabelnetzwerk (tubuläres mitochondriales Netzwerk) miteinander verbunden sind. Gleichzeitig befinden sich diese winzigen Zellorganellen in einem stetigen Fluss. Das heißt, sie vermehren sich durch Teilung und schaffen untereinander ständig neue Verbindungen und trennen sich wieder voneinander ab („Fusion“ und „Fission“), damit die Energieproduktion, der Stoffwechsel und vieles mehr in der Zelle funktionieren können. Dabei bestimmen Energiebedarf und Stoffwechselaktivität der Zellen, wie hoch die Anzahl der benötigten Mitochondrien ist. Entsprechend hoch ist ihre Bedeutung für unsere Gesundheit.

Wenn die Funktion der Mitochondrien gestört ist, kann das erblich/genetisch bedingt sein. Man spricht dann von „primärer Mitochondriopathie“.

Darüber hinaus gibt es aber auch viele weitere Faktoren, welche die Mitochondrien beeinträchtigen und zu sogenannten „sekundären Mitochondriopathien“ oder „mitochondrialer Dysfunktion“ führen können. Als Beispiele zu nennen sind schädliche Umwelteinflüsse, Medikamente, Darmfunktionsstörungen, Bewegungsmangel, chronische Entzündungen, anhaltende psychische und/oder körperliche Überlastung. Hier setzt die regenerative Mitochondrientherapie an.

THERAPIE

Wie lässt sich eine gestörte Mitochondrien­funktion behandeln?

Erste Besserungen zeigen sich häufig schon, wenn alle benötigten Mikronährstoffe in ausreichender Menge wieder zur Verfügung stehen. Sollten Darmfunktionsstörungen bestehen, müssen diese ebenfalls sorgfältig mitbehandelt werden, um eine stabile Nährstoffzufuhr zu sichern. Eventuell ist, wenigstens vorübergehend, eine Anpassung der Ernährungsweise (z. B. ein „Spätstück“) überaus hilfreich.

Falls sich chronische und/oder versteckte Entzündungsherde, Infekte oder toxische Belastungen auffinden lassen, werden diese ebenso in das therapeutische Konzept mit einbezogen. Um weitere Toxinbelastungen zu reduzieren, ist es manchmal die einfachste Möglichkeit, bestimmte Gewohnheiten (z. B. Rauchen) „neu zu bewerten“.

Im Vordergrund steht immer ein ganzheitlicher Therapieansatz. Das Ziel liegt in der Reduzierung des nitrosativen Stresses und einer Verbesserung der mitochondrialen Energiegewinnung.

Die Vorgehensweise bei der Behandlung erfolgt in Absprache mit den Patient:innen. Für jede Patientin und jeden Patienten wird ein individueller Therapieplan erstellt.

SYMPTOME

wie machen sich eine Störungen der Mitochondrien­funktion Bemerkbar?

Wenn ein Großteil der Funktion oder das Zusammenspiel der Mitochondrien beeinträchtigt werden, kann das zu vielfältigen Beschwerden und Erkrankungen führen.

Typische Symptome einer sekundären/erworbenen Mitochondriopathie sind:

  • kurze Essintervalle
  • Heißhunger-Attacken auf „Süßes“
  • Müdigkeit und Schlafbedürfnis nach den Mahlzeiten
  • Durchschlafstörungen verursacht/begleitet von:
      • Schwitzen,
      • Herzrasen,
      • nächtlichen Atempausen (Apnoe, mit und ohne Schnarchen!),
      • Angstträumen,
      • nächtlichem Harndrang (Nykturie),
      • Zähneknirschen (Bruxismus),
      • nächtlichem Erwachen gegen 3 Uhr
  • Langschläfer und morgendliche Inappetenz
  • morgens lange Anlaufzeit
  • morgens bereits das Gefühl wie „kaputt“ oder „zerschlagen“ zu sein,
  • morgendliche Gelenksteife, morgendliche LWS-Schmerzen
  • (evtl. zunehmende) Alkoholunverträglichkeit (Alkoholintoleranz)
  • chronische Multiorgansymptome

Häufig gestellte Fragen zur regenerativen Mitochondrien­therapie


Sie möchten mehr über die regenerative Mitochondrientherapie und über die Möglichkeiten in Ihrer Praxis für Biomedizin in Schwetzingen erfahren? Hier haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengestellt.

Bei weiteren Fragen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Welche Laborwerte sind wichtig, um eine gestörte Mitochondrienfunktion festzustellen?

Die Labordiagnostik orientiert sich an den Symptomen und Beschwerden.

Als Basis kann der Blick auf die Mikronährstoffsituation, insbesondere hinsichtlich der für die Mitochondrienfunktion benötigten Stoffe, helfen. Spezialisiertere Diagnostik betrifft die Mitochondrienfunktion selbst. Weitere Diagnostik umfasst letztlich Faktoren, die zu mitochondrialer Dysfunktion/Schädigung führen können (siehe unten).

In der Regel handelt es sich hierbei um Blut- und Urinproben, die an verschiedene Labore zur Diagnostik verschickt werden. Um die Labordiagnostik einzugrenzen, sind vorher eine eingehende Anamnese und körperliche Untersuchung notwendig. Die Befunde stehen dann in der Regel nach 2-4 Wochen zur Verfügung.

Was schädigt Mitochondrien bzw. die Mitochondrienfunktion?

Mitochondrien haben in unseren Körperzellen eine zentrale Funktion. Gleichzeitig sind sie negativen Einflüssen besonders ausgesetzt. Folgende Ursachen können zu einer mitochondrialen Dysfunktion führen:

  • Darmfunktionsstörungen (z. B. Leaky Gut, Beeinträchtigungen des Mikrobioms im Darm, chronische Entzündungen des Verdauungstrakts.
  • Ernährungsgewohnheiten, die sich auf Dauer ungünstig auf den Organismus auswirken können:
    •  nährstoffarme, einseitige Kost,
    • Nahrung mit chemisch/toxischen Belastungen wie Bioziden, Pflanzenschutzmitteln (Glyphosat), Schwermetallen,
    • industriell hoch verarbeitete Nahrung,
    • Essen „herunterschlingen“ / zu wenig Kauen („Fast Food“),
  • „Übersäuerung“,
  • Toxische „Genussmittel“ wie Rauchen, Dampfen, Rauschmittel,
  • Sonstige toxische Belastungen durch Chemikalien, Leicht- und Schwermetallen z. B. in Luft, Wasser, Kleidung, Baumaterialien etc.,
  • Oxidativer/nitrosativer Stress durch ansteigendes Stickoxid (NO) und Peroxinitrit (ONOO),
  • Bewegungsmangel,
  • Infektionen durch Bakterien (Borrelien!), Parasiten, Viren, Pilze,
  • Chronische Entzündungen,
  • Geschwächtes/angeschlagenes Immunsystem,
  • Körperliche und psychische Überlastung („Stress“),
  • Medikamente (Schmerzmittel, Antibiotika u. a. m.),
  • Traumata, die den Kopf und die Halswirbelsäule betreffen.
  • Altern

Können auch erblich bedingte Mitochondrienstörungen behandelt werden?

Die ersten Beschwerden einer primären, erblichen Mitochondriopathie zeigen sich, je nach Syndrom, meist im Jugend- oder frühen Erwachsenalter, können aber auch bereits im Säuglingsalter auftreten. Bei Verdacht erfolgt die weitere ausführliche Diagnostik in der Regel in spezialisierten Zentren.

Je früher Erkrankungssymptome auftreten, desto rascher und oft auch ausgeprägter schreitet die Erkrankung fort. Einige Betroffene haben nur milde Symptome, andere leiden an schweren Schädigungen der Augenmuskeln, der gesamten Muskulatur und des Nervensystems.

Eine primäre Mitochondriopathie ist zum heutigen Stand der Wissenschaft nicht heilbar. Die Lebenserwartung der Betroffenen lässt sich jedoch meist deutlich verbessern. Durch weitere Entwicklungen und Verbesserungen in der Gendiagnostik können spezifischere Therapien entwickelt werden, da die Ursachen primärer Mitochondriopathien zunehmend besser verstanden werden.

Die Behandlung beinhaltet Medikamente, Supplementierung von Mikronährstoffen (Co-Faktoren, Antioxidantien, Vitamin B1 oder Vitamin B2, Coenzym Q10 (Ubichinon)), Diäten, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie.

Ist es sinnvoll bei Herzerkrankungen eine mitochondriale Dysfunktion zu behandeln?

Die Zahl der Mitochondrien pro Zelle kann in den Zellen stark variieren: Von einigen wenigen (Blutplättchen, Spermien) bis zu einigen Tausend (Eizelle 100000), wobei die meisten Zellen etwa 500 bis 2000 Mitochondrien besitzen. Herzmuskelzellen benötigen mit 5000–6000 Mitochondrien pro Zelle deutlich mehr. Die Masse der Mitochondrien in der Herzmuskulatur macht somit etwa 35 bis 40 % (!) des gesamten Herzgewichts aus.

Es ist also nahe liegend, dass die Gesundheit des Herzens eng mit der mitochondrialen Funktion verbunden ist. In der Prophylaxe und bei der Behandlung von Herzerkrankungen ist jede Unterstützung und Entlastung der mitochondrialen Funktion zu empfehlen.

Warum sind Mitochondrien so anfällig für Schäden?

· Bei der für uns so wichtigen mitochondrialen Energieproduktion (ATP) kommt es zur permanenten Bildung freier Sauerstoff-Radikale, den sogenannten Hyperoxid-Anionen.

· Bei zunehmendem Zellstress kann in den Mitochondrien die Entstehung dieser Hyperoxid-Anionen von 2-3 % (im Normalfall) auf bis zu 50 % ansteigen und dann zu vermehrtem „nitrosativen“ Stress führen, was in der Folge Energieproduktion, Stoffwechsel- und Entgiftungsleistung der Mitochondrien massiv beeinträchtigen kann.

· Im Zellkern unserer Zellen ist die Erbsubstanz (DNA) durch eine spezielle Verpackung, den sogenannten Histonen, geschützt. Mitochondrien fehlt ein solcher Schutz für Ihre DNA.

· Darüber hinaus gibt es in Mitochondrien auch keine Reparaturenzyme für beschädigte DNA, während die Erbsubstanz in unseren Zellkernen regelmäßig durch solche Reparaturenzyme auf Schäden überprüft wird und repariert, werden kann.

· Vor allem im Genbereich der ATP-Synthese (Energieproduktion) ist die Spontanmutationsrate um den Faktor 1000 erhöht.

· Der hohe Membran-Phospholipid-Gehalt der Mitochondrien verleiht den Membranen der Mitochondrien Stabilität, Fluidität, vor allem aber auch die erforderliche Durchlässigkeit für den An- und Abtransport von benötigten und produzierten Stoffen. Leider können hierdurch auch verstärkt toxische Stoffe um ein Vielfaches stärker angereichert werden.

· Mitochondrien sind auch für Virusinfektionen besonders empfänglich

Bei welchen Erkrankungen muss an eine erworbene mitochondriale Dysfunktion gedacht werden?

Eine erworbene mitochondriale Dysfunktion kann in jedem Alter auftreten und jedes Organ betreffen. Am ehesten sind Organe betroffen, die einen hohen Sauerstoff-Umsatz haben wie z. B. Gehirn, Herz, Leber und Schilddrüse.

Erworbene mitochondriale Dysfunktionen zeigen eine Assoziation zu vielen Erkrankungen, hier nur ein kleiner Auszug:

  • ADS/ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung),
  • ALS
  • Allergien und Nahrungsmittelintoleranzen
  • Autoimmunerkrankungen (Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Neurodermitis)
  • Burn-out-Syndrom
  • Belastungsintoleranz
  • Multiple Chemikaliensensitivität (MCS)
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom, Myalgische Enzephalomyelitis
  • Chronische Entzündungen
  • Depressionen
  • Diabetes mellitus
  • Epilepsie
  • Fibromyalgie
  • Herz-, Leber, -Nierenerkrankungen
  • Hypertonie
  • Infektanfälligkeit,
  • Postvirale Syndrome (Postvirales Müdigkeitssyndrom, Post-COVID-Syndrom)
  • Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen,
  • Metabolisches Syndrom,
  • M. Alzheimer
  • M. Parkinson
  • Psoriasis
  • Schlaganfall

Die ganzheitliche Behandlung einer sekundären/erworbenen mitochondrialen Dysfunktion ist in der Regel immer auf den gesamten Organismus ausgerichtet und basiert auf eingehender Anamnese, körperlicher Untersuchung und laborchemischen Befunden.

Häufige Energielosigkeit und Erschöpfung – könnte eine regenerative Mitochondrientherapie helfen?

Ein Erschöpfungssyndrom oder auch ein Burnout können Ausdruck einer erworbenen Mitochondriopathie sein. Massive und anhaltende Dauerüberlastungen – psychisch und physisch – können zu einer Überforderung der Regulationsmechanismen des Körpers führen, was für Mitochondrien einen ansteigenden nitrosativen Stress bedeuten kann. Eine zunehmende mitochondriale Schädigung ist letztlich auch mit einer Abnahme der zellulären Energieproduktion und Stoffwechselleistung verbunden. Man hat dann im wahrsten Sinn des Wortes „keine Energie“ mehr.

Erschöpfung oder auch Fatigue können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Eine ausführliche Anamnese und Diagnostik sind bei der Ursachen-Suche sinnvoll, um eine geeignete ganzheitliche Therapie einzuleiten.

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